Die Gleichbehandlungskommission im Fall Tiroler Festspiele Erl Betriebsges.m.b.H
Jene fünf Künstlerinnen, die dem Dirigenten Prof. Dr. Kuhn, jahrelanger Leiter der Festspiele Erl, im Vorjahr in einem offenen Brief und in der Folge in diversen Interviews “anhaltenden Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe” während ihrer früheren Engagements vorgeworfen haben, freuen sich über die medial kolportierte Einschätzung der Gleichbehandlungskommission, dass die von ihnen geschilderte Belästigung durch Prof. Dr. Kuhn stattgefunden hat.
Festzuhalten ist, dass die Künstlerinnen den detaillierten Inhalt des Gutachtens nicht kennen, weil sie nicht Parteien dieses von der Tiroler Festspiele Erl Betriebsges.m.b.H angestrengten Verfahrens bei der Gleichbehandlungskommission waren. Damit waren und sind sie von wesentlichen Verfahrensinformationen – im Gegensatz zu Prof. Dr. Kuhn – abgeschnitten. Dieses Verfahren wurde im Vorjahr – ohne davor mit den KünstlerInnen persönlich Kontakt aufgenommen zu haben – von der GmbH beantragt, um eine Beurteilung der Gleichbehandlungskommission zur Frage zu erhalten, ob seitens der GmbH die erforderlichen Schritte im Rahmen ihrer Abhilfeverpflichtung gegen mögliche sexuelle Belästigungen gesetzt wurden. Freilich haben die KünstlerInnen von Anfang an klargelegt, dass nach den rechtlichen Vorschriften des Gleichbehandlungsgesetzes die Tiroler Festspiele Erl Betriebsges.m.b.H sich das von ihrem (damaligen) Geschäftsführer gesetzte Verhalten direkt zurechnen lassen müssen, sodass sich nicht gleichzeitig auch die Frage nach Abhilfemaßnahmen stellen kann.
Um ihre Sicht der Dinge einzubringen, Parteistellung und damit überhaupt Informationen zum Verfahren zu erlangen, war es daher notwendig, dass auch sie eigene Anträge an die Gleichbehandlungskommission in dieser Sache stellten. Über diese wird voraussichtlich erst Herbst entschieden werden und werden die Künstlerinnen dann auch in Kenntnis der detaillierten Begründung der Gleichbehandlungskommission sein.
Vorerst zeigen sich die Künstlerinnen und Ihre UnterstützerInnen jedoch über das bereits kolportierte Ergebnis, wonach sexuelle Belästigungen bestätigt wurden, erleichtert, wie sich auch den Medien entnehmen lässt: